Roland Hampe (1908-1981) und das Töpferhandwerk
Bei Töpfern, Töpferinnen und Zieglern in Griechenland, Zypern und Süditalien. Eine archäologische Pionierleistung.Das Bild- und Filmmaterial, das durch diese Website einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden soll, stellt ein eindrucksvolles Zeugnis einer archäologischen Pionierleistung dar. In einer Zeit, in der sich die deutsche Klassische Archäologie überwiegend als Kunstgeschichte der griechischen und römischen Antike verstand, hat Roland Hampe, Ordinarius am Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Heidelberg von 1959 bis 1975, ein interdisziplinär angelegtes Projekt initiiert, das ihn und seine Mitarbeiter zu den Zentren der traditionellen Töpferkunst in Griechenland, Zypern und Süditalien führte.Während dieser ausgedehnten Reisen, deren Ergebnisse in zwei Publikationen vorgelegt wurden, entstanden über 500 Diapositive, die in der Diathek des Heidelberger Instituts für Klassische Archäologie aufbewahrt sind. Viele der Diapositive sind vergilbt, andere bewahren allerdings immer noch ihre brillanten Farben. Diese Bilder sind mehr als eine bloße photographische Dokumentation eines uralten Handwerks, denn sie zeigen einen sehr hohen ästhetischen Anspruch und verraten Hampes besonderes Gespür für die atmosphärische Wirkung eines Ortes und den richtigen Augenblick. Es sind Reflexionen des inneren Auges eines scharfsinnigen Beobachters, in denen das das für die Archäologen grundlegende Dreieck Mensch-Praxis-Objekt greifbar gemacht wird. Solche Bilder, die an der Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen archäologischer Forschung und öffentlichem Interesse stehen, verleihen den Inhalten und Zielen einer modernen Klassischen Archäologie einen angemessen bildlichen Ausdruck, einer Klassischen Archäologie, die ihren zukünftigen Weg nur als eine gegenwartsbezogene Disziplin der Altertumswissenschaften zu bestreiten hat.