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Open Access Monograph Series: Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018

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Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018


Die vorliegenden Bände bilden die Abschlusspublikation des 19. Internationalen Kongresses für Klassische Archäologie, der vom 22. bis 26. Mai 2018 unter der Ägide der ‘Associazione Internazionale di Archaeologica Classica (AIAC)’ in Köln und Bonn abgehalten wurde. Unter dem Titel ‘Archaeology and Economy in the Ancient World’ beschäftigten sich mehr als 900 Einzelvorträge, gegliedert in 11 Sektionen und 128 Panels mit unterschiedlichsten Fragen zur antiken Wirtschaftsgeschichte.

Tatsächlich durchdringen wirtschaftliche Aspekte alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens in alten Gesellschaften, sei es in der Stadtentwicklung, der Religion, der Kunst, dem Wohnen oder dem Tod. Die Erforschung der antiken Wirtschaft spielt seit langem eine wichtige Rolle in der Alten Geschichte. In den letzten Jahrzehnten ist aber auch in der Archäologie zunehmend das Bewusstsein gewachsen, dass die materielle Kultur alter Gesellschaften ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, die Struktur, Leistung und Dynamik alter Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsprozesse zu untersuchen. Hauptziel dieses Kongresses war es daher, die Ökonomie als ein zentrales Element der klassischen Gesellschaften zu verstehen und ihre Wechselwirkung mit ökologischen, politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Hintergründen zu analysieren. Das Thema des Kongresses richtete sich an alle Disziplinen, die sich mit der griechisch-römischen Zivilisation und ihren Nachbarkulturen von der ägäischen Bronzezeit bis zum Ende der Spätantike befassen.

In der vorliegenden Reihe werden schrittweise 52 dieser Panels als eigenständige Themenbände vorgelegt. Am Ende des Publikationsprozesses soll zudem eine gebündelte Fassung aller Beiträge verfügbar gemacht werden

Eleni Hasaki, Martin Bentz (Hrsg.)

Reconstructing Scales of Production in the Ancient Greek World: Producers, Processes, Products, People
Panel 3.4

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 8

Forscher haben unterschiedliche, sowohl traditionelle als auch experimentelle, Ansätze verfolgt um den Umfang handwerklicher Produktion zu bestimmen, einer wichtigen Grundlage für Aussagen zur antiken Wirtschaft. In diesem Panel werden neue Berechnungsmethoden vorgestellt: zur Größe von Werkstätten und ihrer Belegschaft, zum Zeitaufwand für den gesamten Herstellungsprozess von Produkten, zur Bedarfsmenge bzw. zur Nachfrage der Bevölkerung nach bestimmten Produkten sowie zum heute erhaltenen Anteil antiker Produktionsmengen. Methoden, die teilweise von benachbarten Disziplinen entwickelt wurden, helfen, das archäologische Material neu zu interpretieren. Durch Anwendung der Sozialen Netzwerkanalyse und durch Berechnungen der Arbeitsleistung einzelner Handwerker, der Bauwirtschaft und dem Verhältnis von Produktions- und Konsumptionsmengen, soll ein besseres Verständnis des Leistungsfähigkeit und des Umfangs des Handwerks in Griechenland und in den griechischen Kolonien geschaffen werden. Archäologen und Wirtschaftshistoriker nutzen hierbei, vor allem auf der Mikro-Ebene, Variablen wie die Rohstoffbeschaffung, den Einsatz von Arbeitskraft, gegenseitige Abhängigkeiten verschiedener Handwerke, Ausbildungszeiten und Nachfragezahlen. Chronologisch reicht der Rahmen von der Prähistorie bis in die klassische Zeit, geographisch liegt der Fokus auf Griechenland und Italien, thematisch auf Keramik, aber auch auf Fußbodenbelägen sowie Grabarchitektur.

Jean-Pierre Brun, Nicolas Garnier, Gloria Olcese (Hrsg.)

A. Making Wine in Western-Mediterranean B. Production and the Trade of Amphorae: Some New Data from Italy
Panel 3.5

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 9

Ziel dieses Bandes ist es, mit Hilfe von Archäologie, Archäometrie, Archäobotanik und Molekulararchäologie neue Daten und aktuelle multidisziplinäre Projekte zum Weinbau in der Antike vorzustellen; und zwar sowohl zur Weinherstellung und -verbreitung als auch zu den Behältern, in denen der Wein aufbewahrt wurde.

Die Studien in diesem Band konzentrieren sich auf Italien und seine Beziehungen zu anderen Gebieten (Spanien, Malta), um unsere Kenntnisse über die Veränderungen in der Agrarlandschaft zu vertiefen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Weinproduktionsanlagen, die bisher noch wenig erforscht sind, wie z.B. in den Fels eingearbeitete Behälter.

Die fortschreitende Entwicklung technischer Analysemöglichkeiten ermöglicht nach und nach die Beantwortung der alte Frage der Unterscheidung zwischen Produktionsanlagen für Wein und Olivenöl. Es war bekannt, dass für beide Produkte die gleichen Pressen verwendet werden, aber jetzt können durch die systematische Flotationsanalyse Olivenkerne oder Traubenkerne zum Vorschein kommen, und biochemische Analysen in der Gaschromatographie oder Flüssigkeitschromatographie in Verbindung mit der Massenspektrometrie liefern heute sehr zuverlässige Ergebnisse über die Rückstände in den Fässern.

Im zweiten Teil des Bandes werden einige neue archäologische und archäometrische Daten zur Herstellung und Verbreitung von Weinamphoren - die von der tyrrhenischen Küste Italiens, Spaniens und Afrikas stammen - in Italien und im westlichen Mittelmeerraum vorgestellt, deren Untersuchung ebenfalls mit Labormethoden durchgeführt wurde.

Michael Herdick, Angelika Hunold, Holger Schaaff (Hrsg.)

Pre-modern Industrial Districts
Panel 3.12

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 14

Das antike Steinbruch- und Bergwerksrevier der Osteifel wird seit 1997 vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) in Mainz und Mayen erforscht. Die Produkte – allen voran Mühlsteine aus Basaltlava, Baumaterial aus Tuffstein und Keramikgeschirr – wurden viele Jahrhunderte lang in weite Teile Europas exportiert.

Um dieses reichhaltige Bodenarchiv zur antiken Steinindustrie zu untersuchen und deren Rolle bei der römischen Okkupation und der Romanisierung nördlich der Alpen zu definieren, wurde ein umfangreiches Forschungsprogramm initiiert. Wesentliche Themen waren die Basalt- und Tuffsteinindustrie sowie das Wirtschaftszentrum Mayen. Die Keramikindustrie wird aus der Perspektive archäologischer Materialstudien, aber auch durch die experimentelle Archäologie untersucht. Weitere Studien widmeten sich den Voraussetzungen, unter denen sich der wirtschaftliche Aufschwung vollzog, insbesondere der Infrastruktur und der ländlichen Besiedlung.

Als Industrierevier von überregionaler Bedeutung erwies sich das Steinbruch- und Bergwerksrevier der Osteifel als hervorragende Fallstudie für die Erforschung vormoderner Industriereviere allgemein und ermöglichte die Ableitung eines Modelles zur Untersuchung antiker Industrien. Von besonderer Bedeutung für ihr Verständnis sind die Langzeitperspektive und ein ganzheitlicher Ansatz, der ökonomische und soziale Aspekte sowie die Siedlungsentwicklung berücksichtigt.

 

Annalisa Marzano (Hrsg.)

Villas, Peasant Agriculture, and the Roman Rural Economy
Panel 3.15

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 17

Die römische Villa war ein prägendes Element der römischen Welt, dessen Aussehen und Verbreitung in den Regionen Italiens und darüber hinaus mit verschiedenen historischen Phänomenen in Verbindung gebracht wurde: Die territoriale Ausdehnung Roms, die Errichtung von Kolonialstädten und die Bereitschaft der einheimischen Eliten, an Formen römischen Lebens teilzunehmen. Während die traditionelle Geschichtsschreibung die zunehmende Ausbreitung großer Villen in Italien während der Republik als ein Phänomen ansah, das kleine und mittlere Landbesitzer vom Land verdrängte und damit zu den sozio-politischen Problemen Roms beitrug, haben neuere Studien gezeigt, dass große Villen und Bauernhöfe nicht im Widerspruch zueinander standen. Die in diesem Band gesammelten Artikel versuchen, eine organischere Bewertung der Funktionsweise der "Villenwirtschaft" und der "bäuerlichen Wirtschaft" zu erreichen und zu untersuchen, inwieweit - wenn überhaupt - die beiden Wirtschaftsweisen ineinander integriert waren. Dies wird durch die Beantwortung zweier Hauptfragen erreicht: ob Villen und kleine und mittlere Bauernhöfe Teil von zwei unterschiedlichen Produktions- und Verteilungssystemen waren oder nicht; und inwieweit das Bild, das sich aus den Provinzen ergibt, mit der Situation im römischen Italien verglichen werden kann.

Elena H. Sánchez López (Hrsg.)

The Role of Water in Production Processes in Antiquity
Panel 3.19

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 21

Wasser wird sowohl heute als auch in der Vergangenheit in vielen Produktionsprozessen benötigt. Aber die Forschung zu den für die Wassernutzung benötigen Bauten haben sich traditionell auf die Analyse von Bauten zur Wasserversorgung konzentriert, insbesondere Aquädukten und monumentalen Brunnen. Dabei wurden die meisten Verwendungsmöglichkeiten dieser kostbaren Flüssigkeit nach ihrem Transport in die städtischen Siedlungen außer Acht gelassen. Abgesehen von den Bädern - die bereits vor Jahrzehnten in die Forschung zur Wassernutzung einbezogen wurden - haben Klassische Archäologen erst vor kurzem damit begonnen, auch andere Nutzungen des Wassers in Betracht zu ziehen. Dabei wurden jedoch die Wassernutzung, die in direktem Zusammenhang mit der Produktion steht, nie angemessen berücksichtigt.

Landwirtschaft, Töpferei oder Glasherstellung, Baumaterialien und Bautechniken sind in der neueren Forschung sehr verbreitete Themen. Die Untersuchung der verschiedenen Prozesse, die mit jeder dieser Aktivitäten zusammenhängen, hat jedoch viel weniger Interesse geweckt, und die Rolle des Wasserverbrauchs innerhalb dieser Prozesse wurde völlig vernachlässigt. Dieser Band enthält vier Beiträge, die einen ersten Versuch darstellen, Wasser in Produktionsprozessen in der römischen Zeit und der Spätantike zu untersuchen.

 

Michael Heinzelmann, Cathalin Recko (Hrsg.)

Quantifying Ancient Building Economy
Panel 3.24

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 23

Die Forschung zu antiker Baugeschichte und Architektur hat sich in den letzten Jahren auf wirtschaftliche Aspekte der unterschiedlichen Bau- und Arbeitsprozesse fokussiert. In diesem Zuge können nicht nur einzelne Arbeitsschritte und Abläufe untersucht werden, sondern auch die Organisation einer Baustelle. Dafür werden Versuche unternommen, sowohl das Baumaterial als auch die benötigte Arbeitszeit zum Bau eines Gebäudes zu quantifizieren, um die Größenordnung sowie die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen zu erfassen.

Ziel dieses Bandes ist es, verschiedene Ansätze zur Untersuchung dieser Bauökonomie zusammenzubringen. Mit Hilfe der Methodik der Quantifizierung sowie detaillierter Studien zur Architektur werden die Bauwerke der hier gesammelten Fallstudien in Bezug auf ihre baulichen Charakteristika und die damit verbundenen wirtschaftlichen Implikationen beleuchtet. Zu diesen Bauwerken gehören Stadtmauern, Holzbauten, Thermen und Tempel. Der zeitliche Horizont der Beiträge erstreckt sich vom Messene des 4. Jh. v. Chr. bis hin zur Kaiserzeit und wird vervollständigt durch praxisorientierte Einblicke in Ingenieurshandbücher aus dem 19. Jh.

Verena Gassner (Hrsg.)

Regional exchange of ceramics – case studies and methodology
Panel 5.7

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 30

Gefäße und andere Objekte aus Keramik stellen eine wichtige Quelle für die Rekonstruktion von Tausch und Handel in antiken Gesellschaften dar, da sie in großen Mengen verfügbar sind und ihre Herkunft oft mit archäologischen und archäometrischen Methoden bestimmt werden kann. Studien zum Handel mit Keramik konzentrieren sich jedoch zumeist auf den Fernhandel, da die Unterschiede von Waren und Formtypen zwischen Produkten aus weit auseinanderliegenden Gebieten leichter erkannt werden können. Das hat gemeinsam mit dem psychologischen Faktor, dass Gegenstände des Fernhandels oft größere Aufmerksamkeit finden, dazu geführt, dass Objekte des Fernhandels in der archäologischen Forschung eine überdimensionale Aufmerksamkeit gefunden haben, während der regionale Austausch von Gütern zwischen benachbarten Städten bisher wenig erforscht wurde, obwohl er wichtige Einblicke in die Beziehungen zwischen diesen Städten ermöglichen würde.
Einer der Gründe dafür liegt sicherlich in der Schwierigkeit, dass Keramikprodukte aus benachbarten Regionen häufig nur schwer unterschieden werden können, da sie oft dasselbe Formenrepertoire sowie Dekorationsstile aufweisen.
Dieses Panel stellt Fallstudien aus unterschiedlichen Perioden und Regionen des Mittelmeerraums vor, die sich mit der Problematik der Rekonstruktion von Netzwerken des regionalen Austausches beschäftigen, aber auch ihre Bedeutung für die Wirtschaft der antiken Städte zeigen.

Elon D. Heymans, Marleen K. Termeer (Hrsg.)

Politics of Value: New Approaches to Early Money and the State
Panel 5.11

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 33

Als eine der beständigsten Ikonen des Wirtschaftslebens war Geld von der Antike bis zur Gegenwart ein gemeinsames Merkmal und ein zentraler Fokuspunkt in komplexen Gesellschaften. Im Laufe des ersten Jahrtausends v. Chr. gewann es als wesentliches Merkmal der Volkswirtschaften des Mittelmeerraums an Gewicht, meist in Form von Münzen. Aber Geld ist mehr als nur eine Münze, und seine Bedeutung ist nicht nur im engeren Feld der "Wirtschaft" allgegenwärtig.

Im antiken Mittelmeerraum waren Geld und sein Bedeutungsgewinn überwiegend mit dem Staat assoziiert. Aber kann Geld nur unter staatlicher Autorität entstehen? Der vorliegende Band hinterfragt den vermuteten Zusammenhang zwischen der Verbreitung früher Geldformen und dem Staat und macht auf verschiedene Möglichkeiten aufmerksam, wie Geld als Innovation verankert und gesellschaftlich eingebettet werden konnte.

Eugenia Equini Schneider (Hrsg.)

Men, Goods and Ideas Travelling over the Sea. Cilicia at the Crossroad of Eastern Mediterranean Trade Network
Panel 5.16

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 35

Aufgrund seiner besonderen geographischen Lage an der Kreuzung der wichtigsten See- und Landhandelsrouten, an einem Übergangs- und Verbindungspunkt zwischen Syrien, Zypern und Ägypten, spielte Kilikien eine bedeutende Rolle im Kontext des kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Austauschs im Mittelmeerraum. Insbesondere während seiner Romanisierung waren die Handelsbeziehungen zu den verschiedenen Gebieten des Reiches, insbesondere zum östlichen Mittelmeerraum, von grundlegender Bedeutung, die bis in frühbyzantinische Zeit substantiell und dauerhaft unterhalten wurden. Gegenstand dieses Panels war eine Übersicht zum Forschungsstand über diese Region, mit einem Schwerpunkt auf interdisziplinären Studien zu Produktionsaustausch, Handel und Verkehr im Mittelmeerraum. Die Unterwasserforschung, archäologische und geophysikalische Untersuchungen von Hafenbecken, Untersuchungen zu Produktionsanlagen und Analysen der materiellen Kultur und der numismatischen Zeugnisse haben zu einem umfangreichen Panorama der Veränderungen und Transformationsprozesse geführt, die die Region und ihre städtischen Zentren im Laufe der Jahrhunderte als Ergebnis großer sozialer und wirtschaftlicher Prozesse betroffen haben. Die daraus resultierende Fülle von Informationen über die Rolle der Region als Produktionszentrum und Umschlagplatz hat komparative Beispiele für andere Forschungsarbeiten in Kilikien und der südöstlichen Türkei erbracht.

Enrico Giorgi, Giuseppe Lepore, Anna Gamberini (Hrsg.)

Boundaries Archaeology: Economy, Sacred Places, Cultural Influences in the Ionian and Adriatic Areas
Panel 7.3

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 39

Die Gebiete des adriatisch-ionischen Raums waren sowohl aus politischer als auch aus kultureller Sicht voneinander abgegrenzt, sodass sie einen hervorragenden Raum für das Studium antiken wirtschaftlichen und kulturellen Austauschs darstellen. Dieses Aufeinandertreffen von Kulturen führte zu wechselseitigen Einflüssen und zu kultureller Osmose auf verschiedenen Ebenen und zu verschiedenen Zeiten. Unterschiedliche historische und geographische Rahmenbedingungen führten hierbei oftmals zu ähnlichen Ergebnissen.

Jüngste archäologische Forschungen lassen dabei vermuten, dass Heiligtümer und heilige Orte geeignete Kontexte sind, in denen diese Phänomene analysiert werden können, da sie in ihrer Rolle als Begegnungsorte und Stätten kultureller Unterweisung besonders von wirtschaftlichen und politischen Interessen geprägt wurden.

Die in diesem Buch gesammelten Beiträge behandeln diese Themen aus verschiedenen Blickwinkeln, einschließlich Studien zur Geschichtsschreibung, zur materiellen Kultur und zur Numismatik. Die Fallstudien des adriatischen Raumes konzentrieren sich auf die Westküste und insbesondere auf den Bereich des Ager Gallicus und Picenum, wobei hier ein besonderer Schwerpunkt auf jenen Zeiten liegt, welche der Etablierung der römischen Herrschaft in diesem Gebiet vorausgehen und diese mit einschließen (3. / 2. Jh. v. Chr.). Die Fallstudien des südadriatischen und ionischen Raumes konzentrieren sich hingegen auf Apulien und das Gebiet von Illyrien und Epirus von archaischer Zeit bis zum Beginn der Römerzeit (4. – 1. Jh. v. Chr.).

Giuseppe Lepore, Luigi Maria Caliò (Hrsg.)

Agrigento: Archaeology of an Ancient City. Urban Form, Sacred and Civil Spaces, Productions, Territory
Panel 8.2

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 41

Die archäologische Forschung in Agrigent hat dank einer neuen Zusammenarbeit zwischen dem Archäologischen Park "Tal der Tempel" und vielen italienischen und europäischen Universitäten, die Seite an Seite an gemeinsamen Projekten und Ausgrabungen gearbeitet haben, einen neuen und wichtigen Impuls erhalten. Dieser Band soll eine Synthese der jüngsten Arbeiten sein, die in den verschiedenen Bereichen der antiken Stadt durchgeführt wurden, aber auch ein Beispiel einer korrekten Vorgehensweise sein, bei der verschiedene Universitäten und Verwaltungs-, Schutz- und Forschungsstrukturen aktiv an der Suche nach einer gemeinsamen Vision einer so wichtigen antiken Stadt wie Agrigent mitwirken, die bis vor wenigen Jahren in den Altertumswissenschaften isoliert und wenig bekannt war (mit Ausnahme des berühmten Tempelbergs). Agrigent zeigt heute einen noch nie dagewesenen Reichtum an archäologischer Forschung und Dokumentation: die verschiedenen Aspekte des sozialen, architektonischen und wirtschaftlichen Lebens der antiken Stadt treten nun mit größerer Klarheit zutage, ebenso wie die öffentlichen Plätze, Heiligtümer, Wohnsiedlungen und Produktionsstätten, aber auch die landwirtschaftliche Nutzung der Chora und des außerstädtischen Territoriums in einer Gesamtvision der Stadt, die, wenn auch teilweise noch unvollständig, eine der wenigen komplexen Synthesen des Lebens einer Stadt im antiken Sizilien hervorbringt.

Miko Flohr, Nicolas Monteix (Hrsg.)

Shops, Workshops and Urban Economic History in the Roman World
Panel 8.3

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 42

Die materiellen Überreste römischer Läden und Werkstätten im urbanen Kontext spielten in der klassischen Archäologie lange Zeit eine marginale Rolle, doch in den vergangenen Jahren erfreuten sie sich einer deutlich gestiegenen wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. Beeinflusst durch Debatten über das Wesen der antiken städtischen Wirtschaftsstrukturen begann die Forschung ab den späten 1990er Jahren die archäologischen Beweise für den städtischen Einzelhandel sowie die städtische Produktion mit einer neuen und stärkeren Intensität zu untersuchen.

Seit der Jahrtausendwende haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunehmend damit begonnen, die Gestaltung von Läden und Werkstätten in Bezug auf gewinnorientierte Investitionsstrategien zu untersuchen und die Wirtschaftsgeschichte städtischer Gewerbelandschaften zu erforschen. Dieser Band diskutiert die Art und Weise, in der die Untersuchung von urbanen Läden und Werkstätten unsere Konzeptualisierung der städtischen Wirtschaftsgeschichte in der römischen Welt in Frage gestellt hat, und er untersucht mögliche Wege, um unser Verständnis des sich wandelnden Charakters des römischen urbanen Handels weiter zu vertiefen und räumliche sowie zeitliche Distanzen zwischen lokalen Zeugnissen zu überbrücken.

Rinse Willet (Hrsg.)

The Economics of Urbanism in the Roman East
Panel 8.4

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 43

Dieser Band beschäftigt sich mit der Geographie der Städte des östlichen Mittelmeerraumes unter römischer Herrschaft. Die Altertumskunde hat sich intensiv mit römischem Urbanismus auseinandergesetzt, es ist jedoch so, dass viele Studien die antike Stadt als isoliertes historisches Phänomen betrachtet haben oder bestenfalls als Spiegelbild der Verbreitung des Hellenismus oder der Romanitas. Dieser Band versucht, einen Schritt weiterzugehen und die Stadt in sozioökonomischer Hinsicht zu verstehen und dabei die neuesten statistischen Daten für das Phänomen Stadt im römischen Osten zu präsentieren. Sechs Beiträge setzen sich hierbei mit Fragen der räumlichen Verteilung der Städte in der östlichen Reichshälfte auseinander. Ein Beitrag befasst sich als Vergleich mit Aspekten des römischen Urbanismus auf der Iberischen Halbinsel. Beginnend mit einem Überblick über den östlichen Mittelmeerraum als Ganzes, fokussiert sich jeder Beitrag auf eine spezifische Region zur Untersuchung der Faktoren, die das Muster der städtischen Besiedlung und die Variation der Stadtgröße auf (über-)regionaler und lokaler Ebene geprägt haben. Diese Faktoren sind vielfältig und reichen von klimatischen Schwankungen und Möglichkeiten der Konnektivität über Straßen oder Seewege über historische Pfadabhängigkeiten und das jeweilige landwirtschaftliche Potential bis hin zu spezifischen Strategien des römischen Imperialismus.

Achim Lichtenberger, Oren Tal, Zeev Weiss (Hrsg.)

Judaea/Palaestina and Arabia: Cities and Hinterlands in Roman and Byzantine Times
Panel 8.6

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 44

Seit mehreren Jahrzehnten steht die Survey-Archäologie und die Untersuchung von Stadt-Hinterland-Beziehungen im Fokus der mediterranen Archäologie. In der südlichen Levante wurden diese Ansätze bisher jedoch nur selten verfolgt. So wurden nur wenige Städte dieser Region durch systematische intensive oder extensive Surveys untersucht. Dieser Band ist der städtischen Infrastruktur gewidmet und konzentriert sich auf die Untersuchung der Beziehungen zwischen Städten und ihrem Hinterland. Hierbei fokussiert er sich auf Haupt- und Nebenverwaltungszentren in Judäa / Palästina und Arabien unter römischer und byzantinischer Herrschaft (1. bis 7. Jh. n. Chr.). Während die Erforschung der historischen Geographie der südlichen Levante eine lange Tradition hat, haben sich heutzutage die Forschungsfragen gewandelt und die Erforschung von Mikroregionen und ihres Hinterlandes steht nun in vielen Fällen im Mittelpunkt der Projekte. Solche Studien können nur systematisch durchgeführt werden, wobei multidisziplinäre Ansätze und hochauflösende Analysen verwendet werden, um alle Arten von Zonen städtischer Siedlungen und Verbindungen innerhalb des Standorts und seiner Peripherie und seines Hinterlandes zu untersuchen. Die Beiträge dieses Bandes bieten einen ersten Versuch, die städtischen Siedlungen in der südlichen Levante aus einer vergleichenden Perspektive zu betrachten.

Javier Andreu Pintado (Hrsg.)

From "splendidissima ciuitas" to "oppidum labens": Financial Problems and Material Ruin in Roman Provincial Cities at the End of the High-Empire. The Hispanic Provinces
Panel 8.7

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 45

Die antiken römischen Schriftsteller betrachteten die klassische Stadt als eine dauerhafte, ja ewige Struktur und erkannten und betonten ihren symbolischen Wert als Spiegel der maiestas Imperii Romani und als Bild der Romanisierung selbst. Andererseits beziehen sich verschiedene Quellen, von Plinius dem Jüngeren bis zur Historia Augusta, sowie einige Inschriften auf die Schwächen und Probleme der Kommunalverwaltungen bei der Aufrechterhaltung der städtischen Lebensweise und bei der Unterstützung des Finanzsystems dieser Zentren, insbesondere nach der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr., unmittelbar vor der vieldiskutierten "Krise des 3. Jahrhunderts". Dieses Phänomen verwandelte viele ehemalige splendidissimae ciuitates, die alle Einrichtungen und Anlagen einer klassisch-römischen Stadt besaßen, in oppida labentia, Städte im Niedergang und im Prozess der Verödung. Dieser faszinierende Prozess ist nur durch eine angemessene Analyse der archäologischen Zeugnisse sichtbar. Dieses Buch befasst sich mit einigen der juristischen, historischen, institutionellen und politischen Faktoren und Fakten, die dazu beitragen können, uns über die Elemente dieses Niedergangs einiger kleiner Städte im römischen Westen aufzuklären, insbesondere über einige paradigmatische Beweise und Fallstudien aus dem römischen Spanien.

Marion Brüggler, Julia Obladen-Kauder, Harry van Enckevort (Hrsg.)

Town-Country Relations in the Northern Parts of Germania inferior from an Economic Perspective
Panel 8.9

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 46

Die Provinz Germania inferior ist ein interessanter Kandidat für die Forschung zu Stadt-Land-Beziehungen. Während ihr südlicher Teil an das Verbreitungsgebiet der oppida grenzt, gab es in ihren nördlichen Teilen keine eisenzeitliche Tradition größerer Siedlungen. Dennoch wurden hier in der Römerzeit Städte gegründet: die Colonia Ulpia Traiana (Xanten) und die Municipia Ulpia Noviomagus (Nimwegen) sowie Forum Hadriani/Municipium Aelium Cananefatium (Voorburg). Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der damaligen Zeit war die römische Armee mit ihren zahlreichen Kastellen entlang des Niederdeutschen Limes. Diese massiven und neuen Ansammlungen von Personen, die nicht primär in der Nahrungsmittelproduktion tätig waren, müssen eine Herausforderung für die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern gewesen sein.

Dieses Panel fasst die Stadt-Land-Beziehungen in zwei civitates zusammen und vergleicht sie: die civitas Cugernorum mit ihrer Hauptstadt Colonia Ulpia Traiana und die civitas Batavorum mit ihrer Hauptstadt Municipium Ulpia Noviomagus. Welche Versorgungsstrategien für die Städte lassen sich ausmachen? In welcher Weise haben die Primärzentren das Land beeinflusst? Gibt es Unterschiede zwischen den civitates? Unterscheiden sie sich von den civitates in den südlichen Teilen von Germania inferior? Und wenn ja, was sind die Gründe hierfür? Ein weiterer Schwerpunkt sind Fragen methodische Art, wie z.B.: Können wir diese Fragen mit den Daten, die uns vorliegen, überhaupt beantworten? Und wenn das nicht der Fall ist, welche anderen Methoden können angewandt werden, um einen tieferen Einblick in diesen Aspekt der römischen Wirtschaft zu gewinnen?

Eva Mol, Lisa Lodwick (Hrsg.)

AIAC-Round Table Discussion. Diversity in the Past, Diversity in the Present? Issues of Gender, Whiteness, and Class in ‘Classical’ Archaeology
Panel 12.10

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 52

Dieser kleine Band im Rahmen der AIAC-Aktens ist das Ergebnis einer Podiumsdiskussion über Vielfalt in der Klassischen Archäologie und kann als Aufruf und Pamphlet für mehr Inklusivität und soziale Gerechtigkeit in diesem Bereich gelesen werden. Angesichts der Bestürzung vieler über das anfänglich rein männlich besetzte keynote panel der AIAC2018 zielte das Panel darauf ab, breitere Fragen zur Diversität und Intersektionalität in der griechisch-römischen Archäologie zu diskutieren. Als Archäologen haben wir es zu einer unserer Hauptaufgaben gemacht, "die Menschen ohne Geschichte" in den Vordergrund zu rücken und ein vielfältigeres Bild der griechisch-römischen Vergangenheit zu zeigen. Warum spiegelt sich diese Vielfalt dann nicht in der Disziplin selbst wider? Das rein männliche Panel war symptomatisch für grundlegendere Probleme, unter denen die Disziplin leidet, sowohl in Bezug auf das Geschlecht als auch in Bezug auf die untrennbar damit verbundenen Fragen der whiteness, der Klasse und des "Klassischen". Das AIAC-Panel erwies sich als konstruktiver und ermächtigender Treffpunkt, auf dem wichtige Fragen der Ungleichheit und Ungerechtigkeit diskutiert wurden, sowie die Fähigkeit der Disziplin, sich auf eine selbstreflexivere und sozial engagierte Zukunft zuzubewegen. Die Beiträge in diesem Band gelten als Spiegel dieser fruchtbaren und andauernden Debatte, die hoffentlich zu mehr Bewusstsein und mehr Dialog führen wird.

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